"Ich habe Sehnsucht nach Ihnen...."

Nadeshda von Meck an Peter I. Tschaikowski
Briefe, Lieder und Romanzen

 

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Peter I. Tschaikowski und Nadeshda von Meck schrieben sich 1204 Briefe in einem Zeitraum von vierzehn Jahren.
Rückhaltlos offenbart Tschaikowski in unzähligen Briefseiten der ihn bewundernden Frau Erfolge und Misserfolge seines Schaffens, offenbart ihr seine Leiden und Freuden.
Nadeshda von Meck war 45 Jahre alt, als ihr Mann, ein Eisenbahningenieur, starb und erbte ein riesiges Vermögen. Sie war eine sehr gebildete, klar nüchtern denkende, geschäftstüchtige Frau und spielte hervorragend Klavier. Ihre uneingeschränkte Liebe gehörte der Musik und sie konnte sich in ihr in ekstatischer Schwärmerei ergehen.
Tschaikowski galt als extrem Menschenscheu und Nadeshda zog sich als Witwe von jeglichem gesellschaftlichen Leben zurück.
Beide sahen sie einander als Wesensverwandte an und das Verstehen zueinander wurde zu einer alltäglichen Abhängigkeit.
Sie, in Leidenschaft ergehend, wenn sie über seine Musik schrieb, Er stets in der ihn eigenen anerzogenen Zurückhaltung. So fehlte es ihm z.Bsp. an Entschlusskraft, auf das von ihr angebotene "Du" einzugehen, daher das permanente "Sie".
Beide haben sich nie persönlich gesprochen, beide suchten keine persönliche Begegnung.
Nadeshda's abruptes Ende Ihrer Korrespondenz mit Peter Iljitsch hat ihn immens getroffen.
Der Schleier über den Gründen dieses plötzlichen, seltsamen Bruches ist nie gelüftet worden.
Tschaikowski fühlte sich erniedrigt und beleidigt und die Annahme, sie denke, er habe nur des Geldes wegen Kontakt zu ihr gehalten, hat ihn innerlich zerfressen.
Er lebte noch drei Jahren nach diesem Bruch, innerlich einsam und verbittert. Sie starb drei Monate nach seinem Tod.
Dieser Briefwechsel ist einer der seltsam vertrautesten Bündnisse in der Musikgeschichte.


...Es gibt auf der Welt alltäglich Liedprogramme - meist aus Beiträgen mehrerer Komponisten zusammengestellt.
Was sich hier abspielte, einer Idee und Konzeption der Sängerin folgend...Große Gefühle - die entschlossen sich in den Tschaikowski Liedern. Dabei war die Auswahl so getroffen, dass die Briefe und die Musik wunderbar zueinander passten.
Ebenbürtiger Partner war Daniel Heyne, der allen Empfindungen deutlich auf der Spur war, mit Klavierstücken Tschaikowskis großartig ergänzte. Höhepunkt war der Griff zur Oper, die angedeutet szenisch dargestellte Briefszene aus "Eugen Onegin"
Sächsische Zeitung

...Diese Mischung war es, die das Publikum bei der Konzertsängerin fesselte: stimmlich, dramatisch-ausdrucksstark und dann wieder wie in "Nur wer die Sehnsucht kennt" voller Zärtlichkeit und behutsamer Innigkeit. Einfühlsam und dominant, nicht nur als musikalischer Begleieter, sondern auch in den Soli wie in der Humoresque G-Dur op. 10 Nr. 2; Daniel Heyne...Es war ein Abend voller Emotionen...
Siegener Zeitung